Die Beschäftigten der AWO Wiesbaden wollen morgen, Donnerstag, 23.09., im Rahmen einer „Aktiven Pause“ auf den Personalmangel in der stationären Pflege aufmerksam machen.
Laut eines Gutachtens des Bremer Professors Heinz Rothgang fehlen rund 120.000 Beschäftigte. Um dem zu begegnen, hat die scheidende Bundesregierung lediglich die Finanzierung von 20.000 Hilfskraftstellen beschlossen. Tanja Ickes, Beschäftigte der AWO Wiesbaden, dazu: „Das wird nicht ausreichen, um dem wachsenden Bedarf an stationärer Pflege gerecht zu werden. Es braucht verbindliche weitere Stufen zum Personalaufbau und gesetzlich geregelte Personalvorgaben.“ Anja Golder, Gewerkschaftssekretärin von ver.di, ergänzt: „Dabei darf das Fachkräftegebot nicht noch mehr ausgehebelt werden. Pflege ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die von Fachkräften ausgeübt werden sollte.“ Mehr Personal und mehr Fachkräfte in der stationären Pflege hätte natürlich zur Folge, dass die Kosten steigen. Diese dürfen nicht den pflegebedürftigen Menschen aufgebürdet werden. ver.di fordert die zukünftige Bundesregierung zu einem Systemwechsel hin zu einer solidarischen Pflegegarantie auf, bei der alle Einkommensarten in die Finanzierung einbezogen und sämtliche pflegebedingte Kosten übernommen werden.
Die „Aktive Pause“ findet von 13:45 Uhr bis 14:15 Uhr vor und auf den Balkonen des AWO-Pflegezentrum Konrad-Arndt-Haus in der Meißner Str. 25 in Wiesbaden statt. Berichterstattende werden gebeten, alle aktuell üblichen Hygieneregeln einzuhalten und das Gebäude nicht zu betreten.