Kitas Hessen

Kitas sind Bildungseinrichtungen

Kleine Menschen brauchen qualifiziertes Personal und nicht bloße Verwahrung
15.06.2023


Die Gewerkschaft ver.di lehnt die Pläne der Landesregierung ab, das hessische Kinder- und Jugendhilfegesetz zu öffnen und die Quote für ungelernte Kräfte zu erhöhen. Nach der Änderungsvorlage sollen demnächst 25 statt jetzt 15 Prozent der Kräfte in einer Einrichtung Unqualifizierte sein können. Die zuständige Gewerkschaftssekretärin Jana Beißert: „Auch wenn man sie hochtrabend ‚Fachkräfte zur Mitarbeit‘ nennt und ihnen Fortbildungsmöglichkeiten gibt. Der Punkt ist, dass sie nicht von vornherein Fachkräfte sind. So bewegen wir uns immer mehr in Richtung Aufbewahrung der Kinder statt sie zu bilden. Ungelernte haben nicht die Qualität wie eine ausgebildete Fachkraft.“

Tageseinrichtungen für Kinder seien für ver.di schon lange Bildungseinrichtungen. Durch die Veränderungen der Aufgabenfelder und die stetig steigenden Anforderungen werde sehr deutlich, dass Bildung, Erziehung und Betreuung bedeutend für die gesamte Gesellschaft seien. Die Qualität der frühkindlichen Bildung in den hessischen Kindertageseinrichtungen hänge entscheidend davon ab, wie gut die Beschäftigten ausgebildet seien, so Beißert. „Gute Bildung bekommen wir nicht hin mit ungelernten Kräften. Das ist ein Öffnen aus der Not heraus.“

Mehr Ungelernte einzustellen werde den Fachkräftemangel nicht beheben. Es gelte jetzt, den Fehler, nicht rechtzeitig etwas gegen den Mangel an Fachkräften unternommen zu haben. zu korrigieren. Das Problem habe sich angehäuft, seit es 2008 vermehrten Personalbedarf durch den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für 2-jährige und später auch für 1-jährige gegeben habe. Jana Beißert: „Schon damals hätte man dafür sorgen müssen, dass genügend Menschen ausgebildet werden. Das sollte dringend nachgeholt werden. Wer gut gebildete Kinder will, der muss auch Geld in die Hand nehmen.“