Die Tarifverhandlungen für Entlastung und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) sind bis zum späten Dienstagabend in konstruktiver Atmosphäre fortgesetzt worden. »Wir haben produktiv an einer Verhandlungslösung gearbeitet, die die Arbeitsbedingungen substanziell verbessert und eine gute Patientenversorgung am UKGM sichert«, erklärte ver.di-Sekretär Fabian Dzewas-Rehm. »Umso überraschender war die plötzliche Ansage des Arbeitgebers, erst am 14. April weiterverhandeln zu wollen. Diese unnötige Verzögerung verlängert den Streik, das ist unverantwortlich.« ver.di sei bereit, kurzfristig weitere Verhandlungstermine zu vereinbaren, um die Belastungen durch den Arbeitskampf möglichst gering zu halten.
In entscheidenden Punkten bestehe zwischen den Verhandlungspartnern weiterhin Dissens. »Das betrifft insbesondere die Frage, wie viel Personal in den Schichten mindestens eingesetzt werden muss und welche Konsequenzen es hat, wenn die Vorgaben unterschritten werden.« ver.di fordert schichtgenaue Personal-Patienten-Relationen sowie einen Ausgleich für Belastungssituationen in Form zusätzlicher freier Tage. Zudem sollen eine Arbeitsplatzsicherung für alle Beschäftigten sowie die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen vereinbart werden.
Am heutigen Mittwoch kommen die Streikenden zu einer großen Versammlung in der Gießener Kongresshalle zusammen, um den Verhandlungsstand zu bewerten und die weiteren Schritte zu planen. »Klar ist: Der Streik wird weitergehen, bis der Arbeitgeber die dringend nötige Entlastung und Beschäftigungssicherung verbindlich vereinbart«, betonte Dzewas-Rehm. »Der Tarifvertrag soll die Arbeitsbedingungen verbessern und die die Gesundheitsversorgung in der Region stärken. Das kommt allen zugute.«
Die Beschäftigten werden dies zusammen mit Unterstützerinnen und Unterstützern bei einer großen Streikdemonstration am Mittwoch, dem 12. April in Gießen (ab 11 Uhr UKGM-Haupteingang) deutlich machen.