Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Wicker-Kliniken zu einem 5-tägigen Warnstreik auf. Der Streik beginnt am Montag, 27.Mai mit der Frühschicht und endet am Freitag, 31.Mai mit der Spätschicht.
Der Hintergrund: ver.di will für die Beschäftigten der Wicker-Gruppe Tarifverhandlungen aufnehmen. Das Ziel ist, dort den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, TVöD, zur Anwendung zu bringen. Die Geschäftsführung weigert sich bisher, mit ver.di zu verhandeln. Für viele Berufsgruppen bedeutet das, sie liegen beim Entgelt bis zu 30 Prozent niedriger als im Flächentarifvertrag. Das ist nicht nur schlecht für die Einkommenssituation der Kolleginnen und Kollegen, es ist auch eine mangelnde Wertschätzung dieser wichtigen Arbeit der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sowohl private Rehakliniken als auch operierende Kliniken haben Tarifverträge – an den Kostenträgern kann es daher wohl nicht liegen. Wir antworten daher auf die Verweigerungshaltung auf mit einem 5-tägigen Warnstreik.“
Die Kommunikationsverweigerung der Geschäftsführung der Wicker-Kliniken geht so weit, dass sie keine Notdienstvereinbarung mit ver.di abschließen will. Florian Dallmann: „Das ist ziemlich verantwortungslos. Denn bei Warnstreiks in Gesundheitsberufen ist es ein guter Brauch, sich verbindlich auf personelle Mindestbesetzungen zu verständigen. In der Werner Wicker Klinik Reinhardshausen etwa werden elektive Operationen nicht möglich sein. Die Streikbereitschaft ist hier besonders stark gestiegen und die Kolleg*innen treten aktiv in den Arbeitskampf mit ein. Hier die Notdienstvereinbarung zu verweigern, lässt einen fassungslos zurück. Selbstverständlich wird ver.di ihren Teil der Notdienstvereinbarung einhalten. In den Reha Kliniken wird eine Notversorgung bereits angereister Patient*innen gewährleistet. Trotz der angekündigten Streikmaßnahmen Neuaufnahmen durchzuführen oder elektive Operationen nicht abzusagen ignoriert vollkommen das Votum und den Willen der Beschäftigten für einen Tarifvertrag. Denn in mittlerweile fast allen Häusern der Unternehmensgruppe hat die Mehrheit der Beschäftigten eine Petition von ver.di für den Tarifvertrag unterzeichnet.“
Wegen des Streiks ist mit erheblichen Betriebsstörungen zu rechnen. Die Aufnahme neuer Patient*innen in den Reha-Einrichtungen wird sich deutlich verzögern, Therapien eingeschränkt oder nicht angeboten werden können. Der Betriebsablauf in den Thermen wird gestört sein. In der Werner Wicker Klinik wird der Operationsbetrieb nur für Notfälle aufrechterhalten werden.
ver.di Veranstaltungen zur Streikwoche:
27.5. Auftaktkundgebung & Eröffnung der Mahnwache:
28.5. dezentrale Kundgebungen
29.5.