Am Freitag, 08.03.2024 sind die Beschäftigten der Wicker-Gruppe in Hessen und Nordrhein-Westfalen erneut zu ganztägigen Streiks aufgerufen.
Hintergrund: Von den Geschäftsführer*innen Anna-Carina Jungermann und Christopher Leeser gibt es immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot über einen Tarifvertrag.
Trotz einer hohen Beteiligung am Streik am 23.01.2024 mit rund 500 Beschäftigten der Reha-Einrichtungen und den Thermen der Wicker-Gruppe sind Geschäftsführerin Jungermann und Geschäftsführer Leeser immer noch nicht bereit, ein Angebot zur Forderung von ver.di nach Anwendung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst zu machen. Die Verweigerungshaltung begründet die Geschäftsführung mit den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Standorte. Außerdem wolle man grundsätzlich nicht mit der Gewerkschaft verhandeln. Diese Argumentation verwundert, da es seit mehreren Jahren einen Tarifvertrag mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund gibt, der für viele Standorte gilt.
Die Gewerkschaft ver.di ruft daher zu weiteren Streiks auf. Am 08.03. ist mit deutlichen Einschränkungen in den Reha Einrichtungen und Bäder-Betrieben zu rechnen.
Wie immer, organisiert ver.di einen Notdienst, um die Versorgung zu gewährleisten.
Bei einer Frauenquote von über 70 Prozent im Konzern und deutlich unterdurchschnittlichen Löhnen hat sich die ver.di Tarifkommission dazu entschlossen, den Internationalen Frauentag als symbolträchtigen Tag ihres Streiks festzulegen. Bis heute wird in der Gesundheitsbranche als Frauendomäne deutlich schlechter bezahlt als in Branchen, in denen mehrheitlich Männer arbeiten. Das wollen die Kolleg*innen gemeinsam an diesem Tag beginnen zu ändern.
Eine wirkliche Gleichberechtigung wird mit Tarifverträgen nicht allein erreicht, sie sind aber ein unverzichtbarer Baustein dafür.
Erwartet werden mehrere hundert Teilnehmer*innen zu der zentralen Kundgebung in Kassel. Dabei werden zuerst die Habichtswaldklinik, die Psychosomatische Akutklinik sowie die Kurhessentherme angesteuert. Danach wird ein Demonstrationszug vom Papinplatz zum Opernplatz durchgeführt, an dem die Abschlusskundgebung stattfindet.
Dort werden die Beschäftigten mit Gesang, Tanz und Reden eindrücklich auf ihre Forderungen hinweisen.