Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und müssen - wie vieles im Arbeitsleben - erkämpft werden. Die Arbeitsdauer bestimmt, wie lange ich den Belastungen ausgesetzt bin. Beides muss so begrenzt werden, dass ich mich wieder erholen kann. Und zwar so, dass ich nicht nur einen Arbeitstag überstehen kann, sondern das gesamte Arbeitsleben.
Der Mensch unterliegt sowohl biologischen als auch sozialen Rhythmen. Arbeitszeiten können diesen entgegenlaufen oder damit desynchronisiert sein, wenn sie sehr variabel oder irregulär sind oder Abend-, Nacht- und/oder Wochenendarbeit beinhalten.
Lang andauernde Schichten und häufi ge Überstunden führen etwa zu einer Erhöhung des Herzinfarktrisikos um den Faktor 7,3. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Beeinträchtigungen der Gesundheit und langer Arbeitszeit. Exemplarisch sei hier eine Untersuchung von Beschäftigten mit einer Arbeitszeit von über 45 Stunden/Woche (ISO-Studie „Arbeitszeit ‘99“, 4000 Befragte) zitiert:
Vieles weist darauf hin, dass mit zunehmendem Alter längere Wochenarbeitszeiten zu stärkeren Beeinträchtigungen führen als in jüngeren Jahren. Oder anders ausgedrückt: Längere Arbeitszeiten lassen sich in jungen Jahren eher verkraften, während die Effekte längerer Arbeitszeiten sich in den späteren Jahren des Berufslebens auf Grund der vorausgegangenen Vorbelastungen dafür umso stärker in Beeinträchtigungen niederschlagen.
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Alle Infos in der aktuellen Infopost Rettungsdienst (April 2017)
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